Freitag, 15. Oktober 2010

Altpapier

Ich bin spät dran. Hoffentlich schaffe ich es noch. Die Armbanduhr zeigt schon zehn vor zehn. Eilig überquere ich die Straße bei rot. Das soll man nicht machen. Aber ich habe es halt eilig, denn ich will nicht zu spät kommen. Das könnte sonst Ärger geben. Schon sehe ich das Ziel vor mir. Die Straßeneinmündung der Querstraße und, auf meiner Straßenseite, die vier Container: Weißglas, Grünglas, Braunglas und Altpapier. Es ist fünf vor zehn. Ich bin pünktlich – fast überpünktlich. Glück gehabt. Aus dem Grünglascontainer höre ich ein leises Raunen. Vielleicht war es aber auch nur der Wind. Das Wetter scheint heute unbeständig zu sein. Die Wolken wirken unentschlossen, ob sie ihre feuchte Fracht abwerfen, oder damit doch lieber bis morgen warten sollen. Ich gehe zum Altpapiercontainer und horche gespannt hinein.

Donnerstag, 16. September 2010

Ungarn

Ich setze mich hin, stelle meinen Kaffee auf den Tisch und falte die Zeitung auf. Zunaechst lese ich einen Artikel ueber die aktuellen politischen Entwicklungen in Ungarn. Ich war noch nie in Ungarn. Die Situation dort sieht nicht gut aus, dem Artikels nach zu urteilen. Ich blaettere weiter. Ja ja, wir hatten mal wieder den Jahrestag dieses Terroranschlages. Auch Agatha Christie ist nun hundert Jahre tot.

Freitag, 3. September 2010

Der Fragebaer

Unter dem Hochbahnhof Schoenhauser Allee, dort, wo die Menschen immer in Massen die Strasse ueberqueren um zur U-Bahn, S-Bahn oder Strassenbahn zu eilen und dabei die Stadtzeitungsverkaeufer fast umrennen, stand letztens der Fragebaer und wartete darauf, dass ihn jemand etwas fragte. Er musste einige Zeit warten. Ziemlich lange sogar. Die Menschen eilten vorbei mit Tueten aus dem nahe gelegenen Einkaufszentrum oder mit Pappbechern aus dem Coffee-Shop auf der anderen Seite der Schoenhauser Allee. So sah er nach rechts. Dann nach links. Und bevor er wieder nach rechts schauen konnte, stand ein kleines Maedchen vor ihm und starrte ihn an. „Fragebaer,“ sagte sie. „Ich habe eine Frage. Kann ich dir eine Frage stellen?“ Der Fragebaer deutete mit seiner Tatze auf einen Schlitz, der sich an seiner rechten Flanke befand. Neben dem Schlitz war ein Schildchen angebracht auf welchem „1 Euro“ zu lesen war. Das Maedchen kramte nun eine Ein-Euro-Muenze aus ihrer Hosentasche und warf sie in den Schlitz. Es klingelte. Der Fragebaer hatte den Muenzfänger am Vortag vorsorglich nicht geleert. Er laechelte das Maedchen an. „Ja, bitte. Ich hoere deine Frage.“ - „Aalsooo,“ begann das Maedchen. „Warum duerfen bestimmte Menschen in der Oeffentlichkeit andere Menschen mit dummen Vorurteile beleidigen, ohne dass die Mehrheit diese dummen Menschen verurteilt, ja sie vielmehr unterstuetzt in ihrem falschen Reden? Warum ist das so?“ Der Fragebaer sah das kleine Maedchen an, schaute dann wieder hoch, durch die Stuetzen der Hochbahn in Richtung Mitte und sagte dann achselzuckend: „Das ist halt so.“

Donnerstag, 12. August 2010

Die Nacht des heiligen Telefons

Ron - oder die Nacht des heiligen Telefons
Ron - Or The Night Of The Holy Telephone
(c) stoha 2010 Zeichnung Tusche 80 x 105 mm

Mittwoch, 11. August 2010

Zwerge

Zwerge beim Sortieren meiner Gehirnwindungen. Zeichnung (Tusche) 10. August 2010

Sonntag, 2. Mai 2010

Der Achtundvierziger

Letztens habe ich Ralf in der U-Bahn getroffen und habe ihn auch wegen diesem Acht-vier-einser angesprochen, den ich mir kaufen wollte, da ich mit meinem sechunddreißiger nicht mehr zufrieden war. „Einen Acht-vier-einser willst du dir kaufen?“ meinte er.

Freitag, 16. April 2010

Stimmen befahlen mir...

von stoha
Die verstecken das immer. Die verstecken das immer so gut, damit man es nicht findet. Ist ja klar. Die verstecken das an Stellen wo man das nie findet, dachte ich, als ich mit einem Frühstücksmesser den leeren Milchkarton bearbeitete.

Mittwoch, 14. April 2010

Schoen ist das nicht

vorgarten

von stoha


Zwei Maenner stehen auf der Strasse und betrachten den verkuemmerten Baum im Vorgarten des Hauses.


Erster Mann: Schoen ist das nicht.
Zweiter Mann: Nein, schoen ist das nicht.

Dienstag, 13. April 2010

Fuehlen

von stoha


Wann und wo sich dies zugetragen hat, vermag ich nicht mehr zu sagen. Auch an die Details erinnere ich mich nur noch bruchstückhaft. Nur die Stimme höre ich noch deutlich vor mir. Es war eine helle und klare Stimme, zum Teil durchdringend und schrill, dann wieder nur ein undeutliches Murmeln.

Gemaeldegalerie



Letztens in der Gemaeldegalerie Berlin...

Der erste Eintrag

Ich baue mal wieder einen Blog auf. Mal schauen, ob er genauso lange laeuft, wie mein erster, oder so schnell einschlaeft wie mein zweiter